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Traditionssammlungen der Borbyer Gilde e.V.

In den Traditionssammlungen der Borbyer Gilde sollen alle überlieferten und gewachsenen Traditionen der Borbyer Gilde aufgeschrieben werden.

Die Traditionssammlungen der Borbyer Gilde steht erst am Anfang und bedarf noch viel Pflege und Beiträge.

Beiträge von Gildeschwestern und Gildebrüdern werden gewünscht und vom Vorstand eingepflegt.

Was ist Tradition?

Unter Tradition wird in der Regel die Überlieferung der Gesamtheit des Wissens, der Fähigkeiten sowie der Sitten und Gebräuche einer Kultur oder einer Gruppe verstanden.

„Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“

Tradition wird dann problematisch, wenn Formen sich verselbstständigen, deren ursprünglicher Sinn verloren ging: „Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage“ (Goethe).

Die ursprünglichen Aufgaben der Gilde

Einer für alle, alle für einen… dieser „Gildespruch“ beinhaltet alles was die Borbyer Gilde ausmacht. Das Helfen und zueinanderstehen, hat alle Gildemitglieder seit der Gründung vor dem Jahr 1700 beeinflusst. Knochenbruch und somit Arbeitsausfall wurde von der Gemeinschaft mit einem Obolus gelindert, sowie der Tod eines Mitgliedes wurde von der Gilde aufgefangen um der Witwe zumindest ein ordentliches Begräbnis zu ermöglichen.

Heute hat sie den Zweck, die Heimatpflege und Heimatkunde zu fördern. Dieses wird erreicht durch die Bewahrung alter Überlieferungen und Traditionen, der plattdeutschen Sprache, historischer Bräuche, des Liedgutes sowie die Sammlung traditioneller heimischer Gegenstände, weiterhin durch Vorträge und Ausflüge mit regionaltypischen Bezug.

De Borbyer Gill pleegt de plattdüsche Sproch un bemöht sich üm de Widergaab von düsse Sproch.

Gildefeier

Der Ablauf der Gildefeier und die hieraus gewachsenen Traditionen werden in diesem Kapitel beschrieben. Erstmals zusammengefasst am 27.09.2010 und 07.01.2011

1. Kontaktgespräch mit Bürgermeister

2. Mitteilungen an Stadt etc.

3. Säuberung des Gildegeschirrs und Blumenbinden

Regularien

1. Aufbau und Einrichtung Schießstand Donnerstag

2. Abnahme durch Behörden Freitag 17:00 Uhr

3. Einweisen der Schlumpschützen

4. Nach Morgen-Ummärsche Verlesung der Zwölfer

5. Eröffnung der Gildefeier und Begrüßung

Ummärsche am Gildesamstag

1. 05:00 Uhr

Wecken in Alt-Borby

2. 06:00 Uhr

Einholen des Fahnenschwenkers

Einholen des Königs mit Fahnenschwenker

Ordnung:

Fahnenschwenker mit Juchfruun, Vorstand etc.

Einholen des Ältermannes mit Fahnenschwenker

Ordnung:

Fahnenschwenker

König und Juchfruun

Gildefahne 1

Vorstand

Fahnen und Gildeschwestern und Gildebrüder

3. 10:00 Uhr

Ummarsch durch Borby. Historische Route:

Bergstraße, Fischerkoppel, Riesebyer Straße, Hasenheide, Norderstraße, Pastorenweg, Norderstraße, Bergstraße, Bergstraße, Prinzenstraße, Liliencronweg, Jungmannufer, Schießplatz am Ort.

4. Ca. 13:00 Uhr

Mittagseinmarsch mit Zwölfer

Jungmannufer, Bergstraße, Zelt.

Drei Musikstücke.

5.
17:00 Uhr

Fahnenausmarsch zum Schießplatz (ohne Zwölfer)

6. 19:00 -20:00 Uhr Abendeinmarsch

Vorstand legt Route und Zeitpunkt fest.

Anschließend: Versammlung von Ältermann Zwölfer und Vorstand zu Rede und Gegenrede zur Ausrichtung der Feier.

Ummarsch am Gildesonntag

Gildemontag Besuch und Gegenbesuch

Fahnenschwenken

1. Beim Abholen des Fahnenschwenkers

2. Beim Abholendes Königs

3. Beim Abholendes Ältermannes

4. Ummarsch durch Borby vor Festzelt

5. Nach Ummarsch vor Zelt am Ort

6. Vor Mittagseinmarsch

7. Nach Mittagseinmarsch im Zelt

8. Vor Abendeinmarsch

9. Vor Haus bzw. Wohnung der neuen Majestät oder vor dem Gildelokal

10. Vor dem Gildehaus

11. Vor dem Rathaus

12. Ab Goldene Hochzeit,wenn gewünscht

13. Ab 70ster Geburtstag,wenn gewünscht

Zwölfer

1. Grundsätzliches:

Keine Übernahme von Zuständigkeiten des Vorstandes; auch wenn dieses gewollt ist. Klare Abgrenzung der Verantwortlichkeit (siehe Satzung).

2. Zwölfer ist:

Siehe Satzung. Aufruf der Zwölfer zur Schmeckebierversammlung für das laufende Gildejahr.

3. Sitzordnung Zwölfer:

In ansteigender Schießnummer nach Ältermann.

4. Zwölfer-Abzeichen:

Nur die zwölf zuerst verlesenden mit Abzeichen. Zwölfer die evtl. durch Teilnahme neu hinzukommende Gildebrüder Ihren Status verlieren, können weiterhin am Zwölfertisch verweilen und die Veranstaltungen wie gehabt wahrnehmen. (Zeitgeist)

Versammlungen

1. Jahreshauptversammlung:

Letzter Sonnabend im Januar um 16:00 Uhr. Verschiebung möglich.

Eröffnung durch Ältermann, dreimaliges Schlagen auf Klopfholz.

2. Schmeckebier:

Aufrufen der Zwölfer vor Versammlungsbeginn.

Dann Eröffnung durch Ältermann. Eindeckung Zinnbecher, Getränke Köm und Braunbier für Zwölfer-Tisch frei.

3. Gildeabrechnungsversammlung:

Termin Anfang September.

Die Gildesprache ist „Plattdeutsch“. Versammlungsbeschluss nach Kriegsende ermöglichte schon damals in den Versammlungen die „Hochdeutsche“ Aussprache. (Lex Vertriebene)

Allgemeines bei Veranstaltungen

Einladungen…

Beerdigungen

Wie hat sich im Laufe der Zeit die Gilde mit ihren Traditionen verändert?

In diesem Kapitel werden die zurückliegenden Veränderungen nach Überlieferung aufgeschrieben.

1978 wurde die Reihenfolge der Gildefeierlichkeiten verändert und der Haupttag von Montag auf den Samstag verlegt.

Anmerkungen und Auszüge der alten Satzung

Geschäftsjahr

Zu § 3

Gildejahr

Das Geschäftsjahr entspricht nicht dem Gildejahr. Das Gildejahr beginnt mit der Schmeckebierversammlung am Himmelfahrtstag und endet am Himmelfahrtstag des folgenden Kalenderjahres.

Aufnahme, Beginn, Beendigung der Mitgliedschaft

Zu § 6

Aufnahmeritual

Zu dem Aufnahmeritual gehört die Frage nach der Gesundheit und dem Befinden sowie zu Schmeckebierversammlung der Schluck aus dem Willkommen.

Vorstand

Zu § 8

Ideeller Vorstand, Aufruf der Zwölfer

Der Ältermann und die Zwölfer bilden den ideellen Vorstand. Der Aufruf von Ältermann und Zwölfer erfolgt vor Beginn der Schmeckebierversammlung. Diese werden bis zur nächsten Verlesung bei der folgenden Schmeckebierversammlung als Ältermann und Zwölfer geführt.

Mitgliederversammlung

Zu § 11

Termine der ordentlichen Mitgliederversammlungen

Zu den ordentlichen Mitgliederversammlungen gehören die Jahreshauptversammlung, die Schmeckebierversammlung und die Gildeabrechnungsversammlung. Die Jahreshauptversammlung findet nach Möglichkeit am letzten Sonnabend im Januar um 16:00 Uhr im Gildelokal Lindenhof statt (Ausweichtermin ist der erste Sonnabend im Februar). Zur Schmeckebierversammlung treffen wir uns am Himmelfahrtstag um 16:00 Uhr im Gildelokal Lindenhof. Die Gildeabrechnungsversammlung sollte am letzten Freitag im September um 20:00 Uhr im Gildelokal Lindenhof stattfinden (Ausweichtermin ist der Freitag zuvor).

Zu § 13

Sitzordnung am Vorstandstisch, Leitung der Versammlungen

Zur Rechten des mittig sitzenden Ältermann, die Majestät, und die Zwölfer nach ansteigender Schießnummer. Zur Linken des 1. Vorsitzenden sitzen der Gildeschreiber, der Kassenwart, der 2. Vorsitzende und die Beisitzer.

Der Ältermann eröffnet und schließt die Versammlungen jeweils mit drei Schlägen auf das Kloppholt. Nach der Eröffnung einer Versammlung übergibt er die Leitung der Sitzung dem Geschäftsführer, dem 1. Vorsitzenden.

IV. Aufbringung der Mittel usw., Vermögungsverwaltung, Eintrittsgelder, Beiträge

Zeche

Die Kosten der Gildeveranstaltung, besonders der Gildefeier (Schmeckebier, Bier-und Maifahren, Gewinne, Musik usw.) stellen die Zeche dar, die auf die männlichen Mitglieder verteilt werden.

Die Zeche kann am 3. Gildetag gezahlt werden, andernfalls wird sie mit dem nächst fälligen Beiträgen eingezogen. Die Höhe wird von der Mitgliederversammlung festgesetzt.

Die männlichen Gildemitglieder können sich dafür am 3. Gildetag in der Gildeabschlusssitzung einen Köm abholen.

Frei von der Zahlung des Zechbeitrages sind:

Der Vorstand, der Ältermann und die Zwölfer, die beide Gildetage an Vorstands-(Ältermanns-) Tischen sitzen. Hierzu wird bemerkt, dass es dem Vorstande gestattet ist, abwechselnd 4 seiner Mitglieder eine Pause einzuräumen.