Geschichte der Gilde

Die Gründung der Borbyer Gilde erfolgte im frühen Mittelalter. Sie ruhte durch Kriege und Pest etc. So wurde Sie erst im Jahre 1700 wieder aufgerichtet. Nachweislich lässt sich das Gildegeschehen bis zum Jahre 1700, durch Zeitzeugen, (Trinkbecher aus dem Jahre 1700) nachweisen. Bis in die heutige Zeit wurde der Zweck ihrer Gründung, nämlich materielle Hilfen bei Knochenbrüchen und Todesfällen zu geben, erhalten. Die Borbyer Gilde ist in ihrer Art die größte Schleswig-Holsteins. Jeder, der das 15. Lebensjahr vollendet hat und in Borby geboren ist oder dort wohnt, kann beitreten. Natürlich auch Butenborbyer. Der Beitrag ist mäßig. Die Mitglieder kommen überwiegend aus dem bis 1934 selbständigen Dorf Borby, aber auch aus Eckernförde, den Randgemeinden, sowie aus weiteren Kreisen und Gemeinden Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern.

Dass sie Borbyer sind, darauf legen sie viel Wert und sind sehr stolz darauf. Die Holzbrücke ist die Verbindung zwischen Borby und Eckernförde. Bis zum heutigen Tage weigert sich die Gilde, zum Empfang im Rathaus am Gildemontag über die Holzbrücke zu gehen. Es geht mit dem Bus zur Einladung der Stadt Eckernförde und danach mit den Gästen wieder mit dem Bus zurück nach Borby.  Die Gildefeier beginnt eine Woche nach Pfingsten. Die sogenannten 3 tollen Tage in Borby.

Einer der Höhepunkte ist der Gildesamstag, an diesem Tag wird die Königswürde ausgeschossen. Der Gildesamstag ist ein sehr langer Tag. Um 5:00 Uhr marschieren die Gildemitglieder und Freunde mit den Musikern der TUS Eckernförde und den Drums & Pipes zum Wecken durch Alt-Borby. Nach dem Wecken werden der Fahnenschwenker, die Majestät, der Ältermann und Vertreter der Stadt Eckernförde abgeholt. Von 8:00 Uhr – 10:00 Uhr werden die Schützen im Festzelt auf dem Dorfplatz aufgerufen. Sind alle männlichen Mitglieder aufgerufen worden und haben ihre Schießmarke erhalten, beginnt der Umzug durch Borby. Nach dem traditionellen „Zwischenstop“ am Borbyer Pastorat und den Grußworten von einem der Borbyer Pastoren geht es dann weiter zum Schießplatz der Letzten Pappel. Um 11:30 Uhr fängt das Schießen um die neue Königswürde an. Gegen 18:30 Uhr marschiert die Gilde mit dem neuen König, der von den beiden Juchfruun eingerahmt ist, den Vertretern der Stadt und vielen Gästen zurück zum Dorfplatz oder, wenn der König es wünscht, zu dessen Wohnung. Abgerundet wird der Abend im Festzelt auf dem Dorfplatz.

Ein weiterer Höhepunkt ist seit den Gildefeierlichkeiten 2001 das neu ins Leben gerufene Kinderfest am Gildesonntag. Dieser Tag gehört ganz den Kindern. Bei vielen tollen Spielen und Wettkämpfen auf dem Schulhof und Sportplatz der Richard-Vosgerau-Schule können sich die Kinder amüsieren. Bei den Kindern gibt es nicht nur einen König, sondern auch eine Königin. Die Mädchen messen sich im Fischstechen und die Jungen ab 12 Jahren beim Schießen. Um 15.00 Uhr fahren die beiden neuen Könige mit der Ponykutsche, gefolgt von vielen „Untertanen“ , durch die Straßen von Alt-Borby. Beim Borbyer Pastorat wird der Umzug von einem Borbyer Pastoren und dem obligatorischem Eis empfangen. Der Sonntag endet für die Kinder im Festzelt mit einer jedes Jahr neuen Überraschung.

Der Montag bildet den Abschluss. Zunächst geht es zum Rathaus, wie gesagt, natürlich mit dem Bus. Dort werden Ältermann, Majestäten, Vorstand und Zwölfer vom Bürgermeister, der Bürgervorsteherin und Vertretern der Ratsversammlung empfangen. Nach einem Platzkonzert auf dem Rathausmarkt und einer Vorstellung des Fahnenschwenkers geht es mit dem Bus zum Borbyer Gemeindehaus, wo eine gemeinsame Sitzung von Ältermann, Majestät, Vorstand und Zwölfer mit ihren Gästen von den anderen Gilden, der Stadt, Polizei, Bundeswehr, Schule, Kirche u.a. stattfindet. Es wird Braunbier (Brunbeer) in alten Zinnkrügen und Korn (Schimmel) von den Schaffern gereicht. Traditionell dürfen auf dieser Sitzung Tonpfeifen geraucht werden. Viele plattdeutsche Reden und Anekdoten werden gehalten. Der Bürgermeister übergibt einen silbernen Schöpflöffel an die Majestät und die Schützen der Schützengruppe teilen die Ergebnisse des Schießens mit. Den Abschluss bildet eine Fahrt mit dem Karussell auf dem Dorfplatz. Die Borbyer Gilde wird von einem Ältermann und seinen Zwölfern geführt. Ältermann ist dasjenige Mitglied, welches der Gilde am längsten angehört und auf den Versammlungen und Festen zugegen sein kann. Die Geschäfte der Gilde werden von einem Vorstand, der sich aus dem 1. und 2. Vorsitzenden, dem Gildeschreiber, der Kassenwartin und 2 Beisitzern zusammensetzt, erledigt, wobei als Besonderheit zu vermerken ist, dass der 1. Vorsitzende als Sprecher der Gilde auftritt. Man pflegt die plattdeutsche Sprache und das Brauchtum der alten Überlieferungen.